Arbeitnehmer in kleinen Unternehmen - 1
01 Februar 2017...eine besondere Führungsaufgabe
In kleineren Firmen stellt die Führung der Mitarbeiter nicht selten besondere Herausforderungen an den Unternehmer. Dieser hat seine Firma mit viel Energie, Risikofreude und Herzblut gegründet. Hohe Anstrengung, harte Arbeit und lange Arbeitstage sind für ihn selbstverständlich. Möglicherweise teilt der Unternehmer sich die Geschäftsführung mit einem Partner, der eine ähnliche Einstellung zeigt. Führung im Sinne von Anleitung, Motivation oder Leistungssteuerung ist zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich.
Nach einer Weile trägt die harte Arbeit Früchte, und das Unternehmen beginnt, weiter zu wachsen. Es kommt der Zeitpunkt, an dem zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden. Damit sind erstmals „klassische Arbeitnehmer“ im Spiel, womit gleichzeitig der Anspruch an den Unternehmer entsteht, diese Arbeitnehmer nun auch zu führen.
Folgende Situation liegt nun vor: Auf der einen Seite befindet sich der Unternehmer mit seiner Gewohnheit, ganz selbstverständlich alle erdenklichen Anstrengungen zu unternehmen, um das Geschäft voran zu bringen, also auch im Falle von Krankheit tapfer weiter vor Ort zu sein, Arbeitsstunden nicht zu zählen und zudem ein hohes Maß an Selbständigkeit an den Tag zu legen.
Auf der anderen Seite steht der neue Mitarbeiter. Für ihn ist die Position im Unternehmen ein Arbeitsplatz, basierend auf einem Arbeitsvertrag, in dem (hoffentlich) klar geregelt ist, welche Leistung er zu bringen hat, welcher Zeitrahmen dafür vorgesehen ist, wie viele Urlaubstage er bekommt und wie die Arbeit vergütet wird.
Im besten Fall ist der Arbeitnehmer hochmotiviert und interessiert bei der Sache. Seine Schmerzgrenze dahingehend, was er freiwillig leistet, liegt jedoch weit niedriger als die des Unternehmers. Warum? Zum einen bemisst der Arbeitnehmer sein Empfinden, ob sein „Input“ mit dem daraus resultierenden „Output“ im Gleichgewicht liegt, stets in Anlehnung an den Arbeitsvertrag. Zum anderen ist der Arbeitsnehmer nicht der Unternehmer, d.h. ihm gehört die Firma nicht, und er wird nicht die gleiche Energie und das gleiche Selbstverständnis aufbringen, wie der Unternehmer, auch wenn sich der Unternehmer dies noch so sehr wünscht.
Arbeitnehmer sind keine selbständigen Unternehmer. Sie können in einem gewissen Maß wie solche denken, agieren und auch vom Chef so behandelt werden, aber de facto sind sie es nicht, alleine schon aufgrund des Rechtsverhältnisses, in dem sie sich dem Unternehmer gegenüber befinden.
Wie sollte sich der Unternehmer daher vor allem verhalten, um Sicherheit zu gewinnen?
Siehe Teil 2 dieses Blogs
Für den richtigen Umgang mit Mitarbeitern – von Anfang an: www.mayhrdock.de