Vom Start-Up zum Grown-Up Teil 2.
29 November 2016
Personalthemen in der Wachstumsphase
Wird mit einem Start-Up eine gute Geschäftsidee getroffen, lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten. Euphorisch dürfen die Gründer und Mitarbeiter des neuen Unternehmens beobachten, wie sich das Geschäft stetig aufwärts entwickelt. Die Anzahl der Aufträge steigt und damit auch die Anforderungen an eine weitere Diversifizierung von Produkt und Märkten, die das Unternehmen noch erobern kann. Zunächst entwickelt das Geschäft sich organisch, damit eher reaktiv auf die Anforderungen eingehend, die vom Markt gestellt werden.
Allmählich ändert sich der Fokus, die Stabilisierung des Geschäftes rückt in den Vordergrund. Kunden entwickeln einen höheren Anspruch an das Produkt und die damit zusammenhängenden Abläufe. Die Qualität des Produktes bzw. der Dienstleistung ist stabil auf gutem Niveau zu erhalten, der Kundenservice ist weiter zu professionalisieren, die Produktion muss mehr und mehr auf Effizienz und Kosten achten, Lieferzeiten sind zuverlässig einzuhalten, etc.
Mit dem Wachstum des Unternehmens wird es notwendig, Aufgaben immer weiter zu delegieren und zu spezialisieren, somit auch immer mehr Mitarbeiter einzustellen. Mit steigender Mitarbeiterzahl verändert sich der Anspruch an die Personalarbeit. Spaß und Begeisterung reichen auf Dauer nicht aus, um Mitarbeiter langfristig zu binden. In der Aufbauorganisation sind Strukturen erforderlich, Führungsebenen werden eingeführt, da der Geschäftsführer sich nicht mehr sinnvoll mit allen Mitarbeitern direkt abstimmen kann. Die Einführung von Prozessen sowie eine gewisse Bürokratie sind unumgänglich, um das Unternehmen stabil weiter wachsen zu lassen.
Die Ansprüche der Mitarbeiter verändern sich. Sie erwarten ein professionelles Umfeld, in dem sie ihre Qualifikation sinnvoll und effizient einsetzen und sich dabei fachlich weiter entfalten können. Der Geschäftsführer ist als gute Führungskraft gefragt, der sich durch klare und effiziente Kommunikation und Organisation der Mitarbeiter auszeichnet. Auf monetäre Anreize wie Entgelt, Pension, Bonus, Urlaub etc. wird ein deutlich höherer Wert gelegt.
Je mehr Menschen zusammen in einer Organisation tätig sind, umso mehr Bedarf entsteht an Regelungen für das tägliche Miteinander. Richtlinien zu Arbeitszeiten, Pausen, Dienstkleidung, Umgang mit Firmeneigentum etc. stehen auf einmal auf der Tagesordnung des Geschäftsführers. Nicht zuletzt treten erste Probleme in der Leistung einzelner Mitarbeiter sowie Konflikte auf, mit denen der Geschäftsführer sich auseinander zu setzen hat.
Die hier genannten Themen sind Teil eines natürlichen Prozesses im Wachstum eines Unternehmens. Gerade an der Schwelle vom „Start-Up“ zum „Grown-Up“ sind die Herausforderungen besonders hoch. Der „Faktor Mensch“ verdient dabei besondere Beachtung. Versäumt die Geschäftsführung an dieser Schwelle, die Mitarbeiter sauber durch den Prozess des Wachstums zu führen und die Organisation den steigenden Anforderungen strukturell anzupassen, gehen große Teile der Energie, die das Unternehmen zu Beginn zum Erfolg geführt haben, rasch wieder verloren und können im schlimmsten Fall zu hohen Verlusten führen. Mindestens aber werden wichtige Potenziale vergeudet, wenn an der Schwelle zum größeren Wachstum und stabilen Erfolg nicht genügend Wachsamkeit auf die Menschen gelenkt wird, denn ihnen ist der Erfolg letztlich zu verdanken.
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